HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Sucht und Organisationen."


Kontext: "Sucht und Organisationen."



4. Suchtprozesse zur Erhaltung der Sucht und Süchte.

4.3. Personalabbau.

Je gesünder eine Organisation ist, umso mehr unterschiedliche Werte, Prozesse, Überzeugungen, Ziele und auch Suchtprozesse sind ihr gleichzeitig möglich. Zu den Suchtprozessen in Organisationen gehört, dass sie von Zeit zu Zeit "optimiert" werden können, d.h. vereinfacht, mit kürzeren Wegen der Beschaffung der Suchtmittel und der Ersatzbefriedigung durch die Sucht. Die größten Optimierungseffekte lassen sich dort erreichen, wenn Personen, die nicht "zu uns passen" identifiziert und ihnen die Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortungen und insbesondere die Arbeitsmittel gekürzt oder ganz entzogen werden. Es geht (aus der Sicht des Suchtverhaltens der Organisation) darum, den Aufwand zu verringern oder sich von den Personen samt den von ihnen genutzten Strukturen zu trennen: Ein Projekt für den "erforderlichen Personalabbau" ist in der Regel leicht zu finden: Wer noch nicht integriert ist, wird entlassen, Zeitverträge nicht verlängert und die Zahl der noch langfristig an die Organisation gebunden Personen "sozialverträglich abgebaut". Wo es geht, erhalten die störenden und "überflüssig" gewordenen Personen einen "goldenen Scheck" (Abfindung) oder anderweitige großzügige Zusagen ("Entschädigungen").

Auf alle verbleibenden Personen wirken Maßnahmen zum Personalabbau absolut disziplinierend: Eine Chance erhält nur, wer die anderen bei der Perfektionierung des Suchtverhaltens der Organisation übertrifft oder übertreffen will: Die Arena von wechselseitiger Missgunst, Vetterleswirtschaft und Seilschaften und wechselseitigen Hinderungen bis Blockierungen ist frei gegeben. Das wechselseitige Misstrauen (können, dürfen, sollen, müssen) ist gesichert.