3.1. Lust an der Knappheit, Ressourcen knapp halten.

3.1. Suchtprozesse zur Nichtbeendigung von Abhängigkeiten.

Merkmale: Lust an der Knappheit - Ressourcen knapp halten.

Dieser Lust frönen ganze Abteilungen und Berufe: Controller, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater, Stabsabteilungen in den Organisationen. Im Vorfeld jeglichen Tuns wird sorgfältig ermittelt und errechnet, wie viele Ressourcen zu einem erfolgreichen Tun zur Erreichung der Ziele erforderlich sei. Ist dies ermittelt, werden entweder die Ziele erhöht oder die Mittel "auf 90% gesetzt" und gleichzeitig der Erfolgsanspruch aufrecht erhalten. Gleichzeitig wird ein mehr oder weniger aufwändiges Berichts- und Überwachungssystem installiert, in welchem im wesentlichen nur verfolgt wird, was ohnehin schon klar ist: Die Ziele können mit den freigegebenen Ressourcen nicht erreicht werden!

Gruppendynamisch und organisationsdynamisch geben diese Prozesse viel her: Nur wird übersehen, dass durch solches Tun die Zeit für die tatsächliche Leistung mitunter erheblich reduziert wird und die Hauptbeschäftigung darin besteht, die Nichterreichung der Ziele oder die Überschreitung der Ressourcen zu rechtfertigen oder zu kaschieren.

Wer andere zu unverantwortlichem Tun und Unterlassen einlädt, braucht sich nicht zu wundern, wenn anschließend auch niemand für die Nichterreichung der Ziele tatsächlich verantwortlich ist: Einer zeigt auf den Anderen: Das Schuldzuweisungskarusaell und "Ich habe / Wir haben alles getan"-Karussell dreht sich sinnlos.

Mahnung.

Es kann sein, dass das beschriebene Organisationsverhalten inzwischen sogar gesetzlich "vorgeschrieben" ist, zumindest bei "öffentlichen Aufträgen" und bei Ausschreibungen. Das Wissen, dass die Ziele durch den "Billigsten" nicht und niemals erreicht werden (können und auch nicht erreicht zu werden brauchen), führt nicht zu einer verantwortlichen Entscheidung, sondern zur "Einhaltung der Vorschrift". Gleichzeitig wird penibel und "gerichtsfest" dokumentiert, "dass man keine andere Wahl hatte" und: "...dass man es gleich besser gewusst hatte" trotz dem "Mehrheitsbeschluss".