Am auffälligsten, wenn auch am schwierigsten zu erkennen, waren für den Autor während seiner Beratungstätigkeit die eiskalten, gnadenlosen und rücksichtslosen Berechnungen, mit welchen die Süchtigen:
Es schien, dass die Süchtigen nichts dem Zufall überließen, aber auch wirklich nichts: Es war alles kalkuliert, berücksichtigt, abgewogen, bewertet und eingeschätzt worden.
Der Autor entwickelte einen hohen Respekt vor der Treffsicherheit der Einschätzungen und Bewertungen von völlig neuen Situationen, Fakten, Ereignissen und Veränderungen. Süchtige scheinen keine oder nur wenige Fakten zu benötigen: Ihr Sensorium scheint so fein justiert zu sein, dass sie auch kleinste Veränderungen registrieren, wahrnehmen, bewerten, einordnen und unverzüglich ("spontan") in ihrem Suchtverhalten berücksichtigen.
Insbesondere die frühen und kleinsten Veränderungen im Suchtverhalten von Süchtigen sind deshalb frühe und aussagekräftige Signale für sich abzeichnende oder bereits eingetretene Veränderungen, die nicht mehr aufzuhalten oder rückgängig zu machen sind. Die Süchtigen sind vermutlich immer die ersten, die mit hoher Sicherheit und Routine ihren Besitzstand in den neuen Situationen zu bewahren, zu sichern und auszuweiten in der Lage sind.
Manchmal erhalten die Totalbesäufnisse oder andere Exzesse, bei welchen auf ihrem "Höhepunkt" (Tiefpunkt) alle Schranken brechen und sich "ehrlich die Meinung gesagt" werden kann oder wird, einen unheimlichen Sinn, insbesondere in Organisationen. (Frösteln.)