HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Sucht und Organisationen."


Kontext: "Sucht und Organisationen."



Die Rückseite und der Schatten der Sucht: Die Angst.

Die Rückseite der Sucht.

Die Vorderseite kann die Rückseite nicht erkennen - und umgekehrt. Die Menschen, die "hinter" einem stehen, sehen die Rückseite. Was immer über die Rückseite von den Anderen zurückgemeldet wird, bleibt uneinsichtig.

Der Schatten der Sucht.

Mir scheint,

  1. dass die Sucht "in Licht" von "Soll's" steht,
  2. die Suchtmittel das "Beleuchtete" sind,
  3. der geworfene "Schatten" als Angst bezeichnet werden kann.

Der Süchtige scheut das Licht, schützt sich vor ihm durch Abwendung und fürchtet sich dann vor den von ihm selbst geworfenen Schattenbildern, die er jedoch nicht als die Seinigen ansieht. Der Schatten liefert klare Umgrenzungen, die bestimmten Mustern folgen, über die der Süchtige (Schattenwerfende) die Macht hat. Verschwindet das Licht (das "Soll"), ist der Schatten unendlich groß, folgt jedoch nicht mehr dem Süchtigen. Er "sucht" etwas, worin er sich wieder so "beleuchten" kann, dass er wieder beherrschbaren "Schatten" wirft. Am einfachsten geht es mit einer Sucht und einem bevorzugten Suchtmittel.

Der Süchtige kann beobachten, dass sich die Schattenmuster beim Suchtverhalten immer ähneln. Das gibt Sicherheit. Der Süchtige nährt damit seine Überzeugung, durch sein Verhalten, Denken und Handeln den Schatten (die Angst) im Zaum halten zu können.

Der Schatten (die Angst) ist real. Während der Süchtige sich nur auf seine Schatten konzentriert, kann er sich selbst weder als Ursache noch als Gestalter erkennen. Alle Versuche, dem Süchtigen eine Verantwortung für das Gesehene und Erlebte zu vermitteln, sind aussichtslos: Die Angst vor dem Zusammenbruch der eigenen Scheinwelt ist größer als alles andere.

Je mehr "die Schatten nicht mehr tun oder zeigen", wie es der Süchtige will oder gewohnt war, umso bedrohlicher wird für den Süchtigen die Vorstellung, die Gewalt (Macht) über die Schatten zu verlieren und damit alles, was ihn ausmacht.

Alle Versuche, die Schatten zu greifen oder ergreifen oder wenigstens zu begreifen, scheitern.

Wird, z.B. in einer Therapie oder durch eine Veränderung, ein anderes "Licht" auf den Süchtigen geworfen, leugnet er die anderen Schattenbilder: Er kämpft um die Wiederherstellung der gewohnten: Die Dosis des Suchtmittels wird so lange erhöht, bis es wieder gelingt. Die Hoffnung darauf gibt der Süchtige niemals auf.

Die Welt des Süchtigen wird immer kleiner. Er sucht sich immer kürzere Wege zu den Suchtmitteln aus. Die Interessen des Süchtigen beschränken sich immer mehr auf die "Optimierung der Beschaffung".