HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Sucht und Organisationen."


Kontext: "Sucht und Organisationen."



Rahmenbedingungen für die Entstehung und Entfaltung von Sucht und Süchten.

Soziales Atom des Alkoholkonsums in Organisationen.

Legitimation, Ermöglichung und Sanktionsfreiheit des Alkoholkonsums in einer Organisation ermöglichen die Bildung von sozialen Atomen des Alkoholkonsums.

Bei der Suchtproblematik, insbesondere bei der Droge Alkohol, wird oft nur der Süchtige betrachtet. Der Süchtige ist allerdings "nur der Kern" und der Symptomträger des sozialen Atoms. Der Wirt / Dealer, der Mittrinker, der Kritiker, der Verständnisvolle, der Helfer, der Therapeut und der Selbstgerechte sind in der Regel frei von allen Sanktionen. Im Gegenteil: Oft sind deren Rollen und Funktionen sogar gesellschaftlich hoch angesehen, obwohl sie ein Teil der Suchtproblematik sind: Sie können ihre Rollen und Funktionen im Beziehungsgefüge zu einem Süchtigen ebenso wenig ändern wie der Süchtige seine Rolle als "Süchtiger".

Wenn man also einen Süchtigen sieht, macht es viel Sinn, nach den anderen Personen Ausschau zu halten, welche die anderen sieben Rollen besetzen. Man wird mit großer Sicherheit fündig. Die Personen gehören meist unterschiedlichen sozialen Systemen an, z.B. ist

  1. der Wirt der Gastwirt an der Ecke,
  2. der Mittrinker ein Kollege im Tennisclub, Golfplatz oder Fußballplatz,
  3. der Kritiker die Ehefrau,
  4. der Verständnisvolle die Freundin oder ein Arbeitskollege,
  5. der Helfer eine Nachbarin, die Polizei oder eine Hilfsorganisation,
  6. der Therapeut ein Arzt oder Pfarrer oder ein tatsächlicher Therapeut,
  7. die Selbstgerechten die anderen Arbeitskollegen, die Kinder oder Verwandten oder die "trockenen" Alkoholiker.

Solange das soziale Atom des Alkoholikers komplett und funktionstüchtig ist, wird der Alkoholiker kaum von seiner Sucht loskommen.