HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Sucht und Organisationen."


Kontext: "Sucht und Organisationen."



Wirksame Interventionen.

Die einzige Hilfe bei einem Alkoholproblem ist eine klare Position!

Die klare Position muss glaubhaft und immer wieder klar gelegt werden!

Klare Position bei der Unternehmenskultur:

In Organisationen darf es kein gesellschaftliches Saufen geben! Auch keine Toleranz, wenn dies doch einmal vorkommen sollte! Keine Toleranz, auch nicht durch Wegschauen!

Klare Position bei der Rolle und der Beziehung zum Alkoholiker:

In der Arbeitsbeziehung ist man immer entweder Vorgesetzter oder Mitarbeiter oder Kollege. Es gilt, klar zu bleiben bei diesen Rollen, sehr klar sogar! Dulden Sie keinerlei Unterlaufen der Position oder Rolle: Niemals helfen. Niemals therapieren!

Die einzige Hilfe, die man in einer Arbeitsbeziehung dem Alkoholiker geben kann, ist eine saubere, deutliche Rückmeldung: "Ich sehe, dass Sie Probleme mit dem Alkohol haben. Ich werde unbarmherzig einschreiten, wenn infolge des Alkoholkonsums Fehl- oder Minderleistungen eintreten sollten."

Mit dem Alkoholiker Fakten sammeln:

Mit dem Alkoholiker(!) Fakten sammeln und konfrontieren mit der Verantwortung für seinen eigenen Arbeitsplatz:

"Wie kommen die Flaschen an Ihren Arbeitsplatz?"

"Wie kommt der Alkohol in Sie hinein?"

Ermittlung und Zerstörung der sozialen Atome des Alkoholismus:

Ermittlung der sozialen Atome des Alkoholismus und Zerstörung der sozialen Atome, zumindest soweit sie sich in der Organisation abbilden. Bewährt haben sich z.B.: durch die Erhöhung der räumlichen Entfernung oder Trennung des Alkoholikers von seinen Mittrinkern, von den Verständnisvollen, den Helfern, den (Möchtegern-) Therapeuten, den Selbstgerechten, usw. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die Zeiten, welche die Personen "für" den Alkoholiker einsetzen, gesellschaftlich hoch geachtet sind und die betroffenen Personen meist überhaupt kein Verständnis dafür haben, dass es gerade ihr Verhalten sein soll, das beim Alkoholiker dessen Alkoholabhängigkeit unterstützt.

Klare und unmissverständliche Konfrontation mit den Folgen:

Konfrontieren Sie klar und unmissverständlich den Alkoholiker mit den Folgen, die er zu verantworten hat, wenn er alkoholisiert arbeitet: "Alkohol in zeitlicher Verbindung mit der Arbeitszeit führt zu unnachsichtigen und unbarmherzigen Verhalten von mir!"

Fordern Sie den Alkoholiker kompromisslos auf, den Alkoholkonsum vor und während der Arbeitszeit zu unterlassen, weil Sie dies auf keinen Fall dulden werden.

Zeigen Sie dem Alkoholiker kompromisslos auf, dass Sie keinerlei Entschuldigungen oder Rechtfertigungen akzeptieren werden, sondern dass der weitere Weg wie folgt aussieht, falls der Alkoholkonsum fortgesetzt wird:

  1. Abmahnung,
  2. Abmahnung mit Androhung der Kündigung,
  3. Kündigung.

Einzelgespräch über den Alkoholkonsum:

Sprechen Sie das Thema "Alkohol" immer getrennt von allen anderen Gesprächsinhalten an. Also: Suchen Sie ein Gespräch mit dem Alkoholiker, in welchem nur über sein Alkoholkonsum und die Konsequenzen für ihn und sein Arbeitsverhältnis gesprochen wird! Nur so wird er sich leichter gewahr werden und später wieder eher erinnern, dass Sie wirklich nur über sein Alkoholproblem und die Folgen für das Arbeitsverhältnis mit ihm gesprochen haben!